Hähnchen im Heu
Gerade als ich im Superbiomarkt auf die Idee kam, mal wieder Hähnchen zu kaufen, fragte auch schon der Fleischer, ob ich denn eins haben wolle. Das nahm ich als Zeichen und erstand ein 1,4kg-Exemplar.
Nachdem das letzte Brathähnchen aufgrund seiner immensen Größe von fast 2 kg nicht wirklich fertig gebraten war nach den sonst üblichen Garzeiten, wollte ich diesmal auf Nummer sicher gehen und es schön durchgebraten und doch saftig haben. Dafür bot sich das “Hähnchen im Heu” an, das mir einmal irgendwo begegnet war. Die Herstellung ist einfach:
- Hähnchen waschen und abtrocknen, Fettreste abschneiden.
- Wirbelsäule des Hähnchens mit der Geflügelschere herausschneiden .
- Reste in ein wenig Wasser aufkochen, so bekommt man noch einen Viertelliter aromatische Brühe, die man z.B. für eine Sauce verwenden kann
- Hähnchen auseinanderdrücken, Flügelspitzen nach unten klemmen und auf ein Blech mit Heu (Tierhandlung) legen. Das Heu muss man einmal vorab und dann immer wieder während des Bratens mit einer Spritzflasche feucht halten, sonst brennt es an
- Piment d’espelette kurz in Butter aufschäumen und Hähnchen damit einpinseln
- bei 200°C Umluft für 30min in den Ofen, dann auf 160°C runter und weitere 40 Minuten
Das Gericht gab es dann mit Kartoffel-Spitzkohl-Stampf. Das Hühnchen war ok, aber noch nicht optimal. Der Geschmack mit dem Piment war sehr gut, die Brust sehr saftig und zart. Die Keulen waren noch nicht weit genug, das Fleisch ließ sich nur sehr schwer von den Knochen lösen.
Das nächste mal also noch 20 Minuten länger…
Was ein bisschen nervig war - beim Abheben muss man erst ziemlich lange das Heu vom Huhn runtersammeln. Und der Geruch nach leicht angebratenem Heu verging dann den ganzen Abend nicht mehr aus der Wohnung. Geschmacklich wäre es vielleicht interessanter, das Huhn mit Kräutern unter der Haut zu versehen, z.B. Rosmarin oder Lorbeer und so ein wenig Geschmack extra zu bekommen. Das Heu ist eher was für’s Spektakel.
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