Vietnamesische Reispapierrollen

Vor Jahren hatten wir im Frankfurter Kiez einen Chinesen (die, wie wir ja inzwischen wissen, fast alle Vietnamesen sind), der über den einheitlichen Glutamat-Brei hinausging. Neben allerlei schmackhaften “chinesischen” Reisgerichten lernte ich dort die Reispapierrollen zum Selberbauen kennen. Man bekam Gebratenes Fleisch in kleinen Stücken, Garnelen, Sprossen, Kräuter und einige wenige Reispapierblätter, in die man das viel zu üppige Essen einrollen sollte. Ging nicht gut, war aber ein großer Spaß und schmeckte dank der beigestellten Würzsauce auch prima.

Das wollte ich nun dieses Wochenende auch herstellen, da die Kräutersammlung im Kühlschrank dringend verbraucht werden wollte und das Vorabendgrillen noch schwer im Magen lag.

Unser China Food Lieferant am Bahnhof lieferte dann die noch notwendigen dünnen Reispapierblätter mit 22cm Durchmesser. Nicht die dicken nehmen, die frittiert werden!

Vom Markteinkauf sind noch ein paar (4) Biogarnelen über, die werden kurz in Salzwasser gar gezogen und in Streifen geschnitten. Man könnte sie auch braten, dann sind sie sicher aromatischer, aber ich wollte diesemal ein “sanftes” Essen.

Als Füllung gibt es

  • 1 Möhre, sehr fein in Stücke gehobelt auf dem Trüffelhobel
  • 1/2 kleinen Spitzkohl, geviertelt und in sehr dünne Streifen geschnitten
  • 1 Handvoll Sojasprossen, 1 Minute blanchiert
  • Ein paar Zweige Minze, Koriander und Thaibasilikum

Natürlich kann man hier auch geschnetzelte Hühnerbrust, kurz gebratenes Rinderfilet, Pilze in dünnen Scheiben, Bambus in Stiften etc. hineingeben. Was auch immer gefällt.

Als Würzsauce nehme ich eine Mischung aus

  • Saft von 1 Limette
  • 3EL Reisessig
  • 2 EL Zucker
  • 2 EL Fischsauce
  • 2 EL einfaches Olivenöl (nicht zu aromatisch)
  • 1 fein gewürfelte rote Chili
  • 2 fein gewürfelte Knoblauchzehen

Das Ganze wird schnell zusammengerührt und zieht noch ein wenig.

Nun werden die Zutaten in Schüsselchen auf den Esstisch gestellt, gemeinsam mit der großen Lasagneform, gefüllt mit heißem Wasser.

Die Reispapierblätter kommen dann am Tisch kurz in das heiße Wasser, vielleicht 20 Sekunden. Man hält sie am besten unter Wasser am Rand fest, da sie schnell weich werden und sich dann nicht mehr gut auslegen lassen.

Die Blätter lege ich dann auf meinen Essteller und fülle mit den bereit stehenden Zutaten. Jeweils ein Teelöffel der Sauce wird darauf gegeben, dann rolle ich die Blätter mit der Füllung zu einer Rolle auf und schlage dabei die Seiten ein. Vorsicht, nicht zu fest, dann reißt das Reispapier. Aber auch nicht zu locker, sonst zerfällt die Rolle beim Essen!

Man kann (und sollte) die Rollen dann immer nach der Fertigung gleich essen. Wenn sie länger liegen, wird das Reispapier wieder hart und reißt ein. Ich schaffe ohne Fleischfüllung vielleicht 5 von diesen Rollen, aber das ist sehr unterschiedlich.

So habe ich mit wenig Aufwand eine wohlschmeckende Sommermahlzeit!

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