Dinner for Four

Freunde aus dem Hessischen besuchen uns, da will gerne und viel gekocht werden. Morgens auf dem Münsteraner Markt finden wir alles, was wir brauchen. Vor allem den Star des Abends - ein ganzer Rotbarsch, den wir in spontaner Zuneigung Robert getauft haben. Die Fischverkäuferin vom Fischhaus Kittner hat mich dazu überredet. Eigentlich wollte ich Filet mit Haut, aber sie machte mir den gebackenen ganzen Fisch schmackhaft.

Um es vorweg zu nehmen - ich habe es nicht bereut. Aber der Reihe nach. Das Menü:

  • Jakobsmuscheln auf Feldsalat mit Pflaumen-Himbeer-Vinaigrette
  • Rotbarsch mit Pfifferlingen und Spinat auf Spitzkohl-Kartoffel-Stampf
  • Holunderblütenquark mit Lavendel-Himbeeren und Mandelkrokant

Jakobsmuscheln auf Feldsalat mit Pflaumen-Himbeer-Vinaigrette

Zuerst gibt es also Salat. Den hatte ich spontan in letzter Minute bei einem unbekannten Händler gekauft. Entsprechend ist er etwas strubbelig. Ich kann es nicht ändern und richte ihn mit einer Himbeer-Pflaumenessig-Wildkräuteröl-Vinaigrette an. Die letzteren beiden Zutaten habe ich im Gutshaus Woldzegarten von Michael Laumen erworben - er kann es nicht lassen, auch wenn er in Kloster Rühn nicht mehr produziert.

Den Himbeerteil bekomme ich aus den Resten des Himbeerpürrees von der Nachtischproduktion, siehe weiter unten.

Die Jakobsmuscheln werden wie immer kurz gebraten und auf dem Salat angerichtet. Dazu gibt es einen Toast mit Rotwein-Piment-Butter, die ich im TK noch finde.

Rotbarsch mit Pfifferlingen und Spinat auf Spitzkohl-Kartoffel-Stampf

Mittlerweile ist richtig Aktion in der Küche. Es ist ja auch genug vorzubereiten.

1kg Spinat putzen, dazu 1 Knoblauchzehe fein hacken

250g Pfifferlinge putzen, dazu 1 Bund Frühlingszwiebeln putzen und in Scheiben schneiden und 1/2 Glas Weißwein, 1/2 Becher Sahne sowie 2 Würfel gefrorenen Pilzfond bereitstellen für die Sauce

1 kg Kartoffeln ungeschält aufsetzen 1/2 Sptzkohl in sehr dünne Streifen schneiden 125g Butter schon mal aus dem Kühlschrank holen

1 ganzen Rotbarsch putzen (Schuppen ist nicht notwendig) und aus einigen Dill- und Petersiliezweigen und etwas Butter und Salz eine Kräuterbutterkugel formen. Robert mit der Kräuterbutter füllen und auf einen kleinen Portionierring auf ein Backblech setzen, so dass er stehend im Ofen garen kann.

Nun also den Fisch in den Ofen, er wird dort bei 180° für ca 35 Minuten verweilen, so wie es mir die Händlerin empfohlen hat.

Mittlerweile kochen die halbfesten Kartoffeln fertig und man kann sie pellen und mit dem halben Stück Butter stampfen. Den Spitzkohl habe ich zuvor in Butter weich gedünstet und mit Muskatnuss, Pfeffer und Salz gewürzt. Ich füge ihn nun zum Kartoffelstampf hinzu und halte das Ganze warm.

Die Pfifferlinge sind heute nicht einzeln geputzt, sie sind einfach grob vorsortiert und gewaschen, da es sie eh in einer Sahnesauce gibt. Ich trockne sie ab und versuche sie anzubraten, was aber nicht gelingt - sie sind zu feucht. Macht nichts, die Zwiebeln kommen dazu (ich hab auch noch ein wenig Schweineschmalz hineingemogelt), dann der Weißwein und die Sahne. Das Ganze mit Salz und Pfeffer abschmecken und köcheln lassen, bis das Gericht zusammengestellt wird. Der Spinat ist pflegeleicht und wird mit dem Knoblauch und Salz in wenig Öl gar gedünstet.

Der Kartoffelstampf wird auf Tellern verstrichen, darauf kommt der Spinat. Die Teller bugsiere ich in den heißen Ofen, der jetzt ausgeschaltet wird, da Roberts letztes Stündlein geschlagen hat. Er hat sich auf dem Blech gut entwickelt und ich teile die Haut oben neben der Rückenflosse und kann sie dann auf beiden Seiten einfach zur Seite runterklappen. Die Filets lassen sich nun perfekt abheben und auf den Spinat platzieren. Sie sind saftig, aber gar. Genau, wie es sein soll. Obenauf kommt die Pfifferlingsauce und noch ein wenig Rucola und Dill zur Garnitur.

Mmmh. Ich stelle fest, dass mir diese Fisch-Pilz-Kartoffel-Kombination sehr liegt, sie ähnelt strukturell doch sehr dem Zander mit Kartoffelschaum.

Holunderblütenquark mit Lavendel-Himbeeren und Mandelkrokant

Alles ist alle bis auf eine Schüssel mit den Kartoffeln. Daher müssen wir jetzt erstmal abwarten, bis wieder Platz für das Dessert ist, das ich nachmittags schon gemacht habe

500g Magerquark vermischen mit 1/2 Becher Sahne. etwas Zucker. etwas Holunderblütengelee

Außerdem gibt es Himber-Lavendel-Sauce als Zwischenschicht. Zutaten:

1 Schälchen Himbeeren, 1 knapper TL Lavendelblüten

Aus dem Schälchen ca 25 schöne Himbeeren aussortieren und aufheben. Den Rest mit ein wenig rotem Traubensaft, ca. 1 TL Lavendel (Achtung - nicht überdosieren) und Zucker aufkochen, bis eine einheitliche Masse entsteht. Diese Masse durch ein Sieb streichen. so dass die Kerne und die Lavendelblüten entfernt werden.

Quark in Trinkgläser schichten, bei der Hälfte der Menge eine rote Zwischenschicht aus dem Himbeerpürree einfüllen. Restlichen Quark auffüllen und mit den ganzen Himbeeren belegen.

Eine Handvoll Mandeln blanchieren und schälen Eine Handvoll Zucker in der Pfanne ohne Rühren schmelzen lassen

Mandeln grob hacken und hineingeben. Verrühren, bis die Masse bräunlich-caramellig wird und es nach Weihnachtsmarkt riecht. Dann den Pfanneninhalt in eine hitzefeste, leicht gefettete Schale geben und abkühlen lassen. Achtung, der Karamel bleibt eine Weile heiß und verursacht beim Anfassen böse Brandwunden!

Das Karamelgemisch grob hacken und kurz vor dem Servieren auf den Quark geben. Dazu gebe ich ein wenig Minze.

Ein Menü, das zum vorzeitigen Ende des Abends führte, da alle mit vollem Bauch müde wurden und ins Bett gingen. Also nichts für lange Feiern ;)

Aber immerhin ein Artikel für ein Blogevent…

an aesthetic view on grilled ocean perch, lying flat on the plate, side-to-side with potato-pointy-cabbage mesh, long lens, depth of field, shot from material height, hyperrealistic, chanterelle, steamed spinach, very photorealistic, food magazine style, award-winning photo, big white plate for many persons, unreal engine rendering, light background, bright image

Loading...

Dein Kommentar