Japanischer Knöterich mit Lammbratwurst

Heute kommt ein Exot ins Essen, der eigentlich inzwischen heimischer ist als der Inhalt von sagen wir einer Guacamole. Die Rede ist vom japanischen Knöterich, den viele im Verein mit indischem Springkraut (auch essbar) und Riesenbärenklau (giftig) als invasive Bedrohung durch das östliche Pflanzenreich ansehen. Es wächst zurzeit viel in feuchten Waldstücken, besonders gerne an Gräben. Da hilft doch Schere und Plastiktüte sehr beim wochenendlichen Spaziergang.

Ich sammle also vielleicht 20-30 der Sprossen der Pflanze, etwa 15-20 cm von der Spitze aus. Die obersten zwei bis drei Blätter kommen mit, sie können wie die hohlen Stängel sowohl roh als auch verarbeitet gegessen werden. Der Geschmack des rohen Krauts ist leicht säuerlich - Oxalsäure - und liegt irgendwo zwischen Rhabarber und Mangold. Interessant. Das Gewächs lässt sich gut verarbeiten. Nur kurz blanchiert, schon einsatzbereit. Ein Versuch, das Kraut als Gemüse in Curry-Sahne anzurichten, ist schon mal ganz gut, es sieht aber nicht so attraktiv aus. Daher mische ich beim richtigen Gericht die Blätter unter Kartoffelpüree.

Das stelle ich aus ein paar mehlig kochenden Kartoffeln her. Während die kochen, nehme ich eine kleine Knolle jungen Knoblauch und sautiere die Zehen in gutem Olivenöl auf kleinster Stufe. Am Ende kommen sie mit in die Pfanne und werden kurz in Agavendicksaft weitergeschmort.

Der Knöterich wird bis auf die jungen, noch gerollten Blätter an der Spitze entblättert. Die größeren Blätter blanchiere ich kurz, ebenso die unteren Stängel - so, dass die Stängel als Bündel ins heiße Wasser tauchen und die Blätter an der Spitze noch frisch bleiben. Die Stängel färben sich hell. Ich lege sie kurz beiseite. Jetzt 6 Lammbratwürstchen in die Pfanne, sie brauchen vielleicht 10 Minuten zum Braten. Währenddessen pelle ich die Kartoffeln und zerstampfe sie zu Püree. die blanchierten, kleingeschnittenen Knöterichblätter kommen dazu, ebenso ein gutes Stück Butter und ordentlich Fleur de Sel.

Nun ist alles fast fertig - die blanchierten Stängel lege ich mit dem unteren Ende kurz mit in die Pfanne, dann richte ich alles zusammen mit ein paar Blättern Rucola auf den Tellern an.

Ein leckeres Essen für zwei!

sauteed Japanese knotweed tips with potato mash and bratwurst, gourmet cuisine

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