Spitzwegerichrahmsuppe
Heute ist Sammeltag!
Durch den heißen Frühling sind alle Wildkräuter dieses Jahr in schneller Notblüte unterwegs. Es bleibt kaum Zeit, die jungen Triebe und Knospen zu pflücken, schon sind die Blätter ausgewachsen oder die Knospen erblüht. Was im Fall des Spitzwegerichs schade wäre, denn dessen Knospen können blühend nicht mehr genossen werden, sie werden strohig. Die Sammlung heute ging gerade noch so - ganz zart sind die Knospen nicht mehr, aber noch geschlossen.
So, nun sind sie also gesammelt, was mache ich nun damit? Vereinzelte Hinweise sprechen davon, dass Spitzwegerich wie Champignon schmeckt. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, vielleicht ein wenig erdig aber eher leicht bitter. Die Blätter kenne ich schon aus dem Salat, hier ist das Aroma noch intensiver.
Also erstmal 40 g Spitzwegerichknospen in 3 TL Butter braten. So werden sie knackig und ein Röstaroma kommt zum Wegerichgeschmack dazu. Aber zum “so essen” sind sie doch nicht fein genug. So gebe ich 150 ml Gemüsebrühe dazu, sowie einen kleinen Schuss Weißwein. Aufkochen, pürieren und 100 ml Sahne dazu. Salzen, etwas Pfeffer - hm, gewöhnungsbedürftig. Nun schmeckt es sehr nach den Bitterstoffen, nicht fein genug. Außerdem sind die kleinen Blütenansätze nicht wirklich gut zu pürieren. Also durchs feine Sieb streichen und eine halbe Knoblauchzehe hineinreiben. Schon besser.
Es fehlt noch etwas Dämpfendes, das den Geschmack abrundet. Ich schäle eine Handvoll kleine Kartoffeln und koche sie in Salzwasser gar. Schnell mit dem Stampfer pürieren, die Suppe dazu und nochmal mit dem Zauberstab aufmixen. Noch etwas Muskat und Salz, ein paar Frühlinsgzwiebelringe, und fertig ist eine schöne Rahmsuppe mit einem ungewöhnlichen Geschmack. Man könnte sie noch etwas dünner machen, aber mir schmeckt sie gut.
Die Menge ergibt 2 Vorspeisenportionen.
cream soup of narrowleaf plantain buds, some Plantago lanceolata leaves at the table
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